Literaturabend mit Heiko Postma

„Ich müsste lachen, wenn gerade die Welt unterginge …“
Über den Denk-, Dicht- und Zeichenkünstler WILHELM BUSCH

Vergebens predigt Salomo.
Die Leute machens`s doch nicht so.

Das ist nur eine von den griffig gereimten, komisch resignativen Einsichten Wilhelm Buschs in die Welt, wie sie einmal ist, und deren Bewohner, wie sie einmal sind: Für die gläubige Moralisten zum Heulen, für illusionslose Humoristen dagegen zum Lachen.

Und so hat Wilhelm Busch in seinen Bildergeschichten von „Max und Moritz“ bis hin zum „Maler Klecksel“, in seinen Gedichtbänden von der „Kritik des Herzen“ bis zu „Schein und Sein“ oder in seinen späten Erzählungen „Eduards Traum“ und „Der Schmetterling“ immer wieder die unheilbaren Gegensätze zwischen schönen Idealen und der herben Wirklichkeit aufgelistet – in katastrophalen (und meist recht geräuschvollen) Zusammenstößen zwischen bösen Buben und braven Bürgern, zwischen sittsamen Onkeln oder Tanten und lästerlichen Neffen und Nichten, zwischen eifrigen Pädagogen und übeltätigen Zöglingen, zwischen notorischen Pechvögeln und deren schadenfrohen Nachbarn, doch gleichermaßen zwischen ruheliebenden Menschen und ungemein tätigen Tieren, ob Affe, Rabe oder Stechmücke. Alltagskatastrophen, wohin man schaut. Das Verrückte daran: Diese Busch-Welt ist ein einziger Komik-Kosmos.

Heiko Postma gibt an diesem Wilhelm-Busch-Abend einen Überblick über das Leben des Meisters, seine spät in Gang gekommene Karriere, seinen eminenten Erfolg beim Publikum und seinen frühen Rückzug aus der großen Öffentlichkeit. Beleuchtet wird Buschs Denken (etwas seine Prägung durch die „Willens“-Lehre Arthur Schopenhauers) genau wie sein Malen, Zeichnen oder Dichten. Und, versteht sich: es wird ausgiebig aus seinen Werken vorgelesen!

„Jaja!“ – rief jeder laut und froh.
„Jaja! man to! Jaja! Man to!!“

 

Beginn: 19.30h