Regatta Kettwig 2013

„Indian Summer im Oktober“

– Meine erste Regatta mit Angaria –

 

 

„Caro, magst du mit im Mixachter nach Kettwig fahren?“ Was für eine Frage; NATÜRLICH wollte ich!! Nach den letzten sechs Jahren im 1x hörte sich diese Frage einfach nur himmlisch an.

Am Freitag, den 18.10.2014 um 17 Uhr ging es dann also los … meine erste Regatta im grün-weiß-roten Dress. Ich war zugegebenermaßen verdammt aufgeregt, da der Herbstcup nicht nur meine erste Regatta mit den Angaren war, sondern auch das erste Achterrennen meines Lebens beinhaltete und eines meiner ersten Rennen im Seniorenbereich (Zitat: „Wie?! Du bist noch Juniorin A?????“ – ungläubiger Blick).

 

Die Aufregung machte aber ziemlich bald einer enormen Vorfreude Platz, als wir im Jutta-Mobil, dem Bootstransport an den Fersen, fröhlich Schlager singend unserem Ziel entgegen schunkelten. Hierbei habe ich auch schon die erste neue Erfahrung gemacht: Der absolut künstlerisch wertvolle Song „Bonbon aus Wurst“ hat auf dieser Fahrt Einzug in mein Ohrwurmrepertoire erhalten, womit wir den ein oder anderen Eisbär im Folgenden zur Verzweiflung brachten.

Nach einer kurzen „Stadtrundfahrt“ an der Regattastrecke angekommen, verwickelten wir uns gleich mal mit den Organisatoren in eine Diskussion, wo denn nun unsere Übernachtungsmöglichkeit liege (Nein, Maike, die Turnhalle war NICHT oben!Zwinkernd), fanden nach dem Abladen des Anhängers aber alle in unser zugeteiltes Quartier. Noch ein wenig gemütliches Beisammensitzen in der Turnhalle und dem ein oder anderen verdutzten Gesicht beim Öffnen des Pizzakartons – merke: auf einer Gyrospizza muss man das Fleisch unter dem ganzen Salat erst noch suchen- verkrümelten wir uns dann alle nach und nach in unsere Schlafsäcke und selbst die letzte Gesangseinlage unsererseits wurde dann mit T-Shirts oder anderen Wurfgegenständen beendet.

 

Samstag- der erste Regattatag.

Licht an – oh nein, muss ich wirklich schon aufstehen?

Also gut – dann eben gleich ein Guten-Morgen-Liedchen angestimmt… und es geht schon wieder los. Zwinkernd

Frühstück, Boot aufriggern und dann wurde es auch schon bald ernst.

Der Mixachter ist beim Herbstcup in Kettwig traditionell das erste Rennen und wir machten uns als eines der ersten Boote bei herrlichem Wetter – Dank an den Regattasprecher, der an diesem Wochenende gefühlte 100000000 mal erklärte, dass das der Kettwiger „Indian Summer“ sei – auf den Weg Richtung Start, um die 2500m zu bestreiten. Ich persönlich fand das Rennen super! So schnell war ich im leichten Juniorinnen-Einer irgendwie nie… Unschuldig

Als Dritter von vier Booten konnten wir mit unserer Leistung auch richtig zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass zwei unserer gegnerischen Boote aus Krefeld kamen und aus den beiden Bundesligaachtern zusammengesetzt waren.

Das zweite Rennen des Tages starteten wir dann im direkten Vergleich gegen den achter aus Hamburg. Bei dem Kopf-an-Kopf-Rennen hatte der angarische Achter nach 750m im Ziel gerade so den Bugball vorne. Ergebnis: Alle total fertig, aber nach einiger Zeit trotzdem glücklich.

Auch das zweite Angariaboot, ein Doppel-Gig-Vierer mit Steuerfrau, lieferte sehr gute Ergebnisse über die Distanzen von 2500m und 750m. Unter den lauten Anfeuerungsrufen des Achters und der Steuerfrau (man hat dich schon 300m vorher gehört, Eileen) konnten unsere Jungs einen dritten und einen vierten Platz in einem stark besetzten Feld errudern und mussten lediglich das Berliner Boot mit Athleten wie Linus Lichtschlag vorbeiziehen lassen.

Hierbei ist auch noch zu erwähnen, dass die männliche Fraktion der Angaren ihre Muskelkraft nicht nur im Rudern bewies, sondern begeistert an der Drachenbootregatta, die zwischen den beiden Rennen stattfand, teilnahmen und wir mit Stolz sagen können, dass die Angaren auch gut vorwärts Boot fahren können. Wir Mädels verfolgten diese sportlichen Experimente natürlich sehr interessiert und fieberten auf einer Decke die Sonne genießend fleißig mit – Indian Summer halt.

Nach der täglichen Klettereinlage an der Turnhalle (das Tor war das ganze Wochenende verschlossen) und nur einigen wenigen Blessuren dadurch, stärkte sich also die ganze Angariamannschaft bei italienischem Essen nahe der Regattastrecke.

Gesättigt und zufrieden ging es dann weiter Richtung Regattaparty, was für mich auch eine völlig neue Erfahrung war; „Wir müssen doch morgen früh Rennen fahren?? Wieso gehen wir nicht um dreiviertel zehn ins Bett??“ Also Fazit Regattaparty: Es war ein überaus lustiger, geselliger Abend, an dem der ein oder andere nach einer missglückten Hebefigur auch mal auf dem Boden lag, gell Bene? Lachend

 

Sonntag – zweiter Regattatag

Och nööööö, schon wieder das erste Rennen.

Nun ja, der Achter kämpfte sich am Sonntag tapfer über die 4000m-Strecke, doch selbst die von Steuermann Heuer angesagten „Zehner für die Meyers“ oder für die Frauen (mir ist zu Ohren gekommen, dass sich einige leicht diskriminiert vorkamen), konnte die Mixmannschaft der Angaren nicht mehr als einen akzeptablen vierten Platz herausfahren. Anstrengend war’s trotzdem. Schlagmann Kurby drehte sich im Ziel um und muss wohl eine Invalidenmannschaft zu sehen bekommen haben (der ein oder andere AH versuchte anscheinend, das Angaria-Rot seines Einteilers mit seiner Gesichtsfarbe zu toppen, der Rest dieser Fraktion schnaufte leuchtend vor sich hin Zwinkernd).

Unsere Maschinen im Gig-Vierer stellten darauffolgend allerdings wieder klar, dass die Rudergemeinschaft Angaria keineswegs zu unterschätzen ist und belegten auf der Langstrecke einen phänomenalen zweiten Platz hinter dem Boot aus Berlin.

Die letzte Strecke des Wochenendes waren schließlich die 250m. Eine Distanz die laut unserem Schlagmann „nichts mit Rudern zu tun hat, einfach mit Gewalt durchboxen“. Das setzten beide Angariaboote dann auch ziemlich gut um, wodurch der Gig-Vierer in der Gesamtwertung schließlich einen hervorragenden vierten Platz erreichte sowie der Achter seinen dritten Platz erfolgreich verteidigte.

Boote abriggern, aufladen, im Jutta-Mobil zurück nach Hannover und schon war meine erste angarische Regatta auch schon wieder vorbei.

Ein kleines Fazit meinerseits:

Sportlich gesehen war es ein sehr erfolgreiches Wochenende, Meyer-Schubsen ist ein herrliches Spiel, Maike und ich sind ein wunderbar abgestimmtes Gesangsduo *räusper*, ich werd fei immer noch geneckt, weil ich kei gscheids Deutsch redn ko, super Stimmung die ganzen drei Tage lang… die nächste Regatta kann kommen! Lächelnd

 

Die Mannschaft der Angaren beim Kettwiger Herbstcup:

Gig-Vierer:     

Benedikt König, Johannes Schregl, Herbert Zwingmann (vom Regattasprecher auch liebevoll „Hubert“ genannt),    Marcus O`Connor und Steuerfrau Eileen

Mixachter:      

Cornelius Dittrich, Jan-Hendrik Brockmann, Maike Meyer, Carolin Scipio, Thomas Weitzel (unsere Leuchte), Steffen Meyer, Steffi, Ann-Christin Meier und Steuermann Christoph Heuer, der seine Musik zum Glück nicht mit ins Boot nehmen konnte.

Regattatouri:  

Niklas und Anja

 

 

von Carolin Scipio